
Reis
Herkunft
Reis ist eine der ältesten Kulturpflanzen weltweit. Archäologische Funde belegen, dass bereits rund 7000 v.Chr. am Jangtse-Fluss in China die ersten Reissorten domestiziert wurden. Und auch heute noch liegen die weltweit grössten Anbaugebiete in China, Indien und weiteren Teilen Südostasiens. Die Verbreitung in die übrige Welt fand via Ägypten statt; bereits um 400 v.Chr. wurde Reis auch in Mesopotamien (heutiges Grenzland zwischen Iran und Irak) angebaut. Im 10. Jahrhundert wurde er in Spanien eingeführt, ab dem 15. Jahrhundert in der Po-Ebene in Italien angebaut (heute noch der grösste Reisproduzent Europas) und ab dem 17. Jahrhundert auch in den USA bekannt. Reis wird heute wie viele Rohstoffe auch an der Börse gehandelt – so zum Beispiel an der Reisbörse in Vercelli im Piemont (Italien).


Anbau
Die Reispflanze gehört zu den einjährigen Gräserarten. Ursprünglich wurde die Pflanze auf trockenem Boden angebaut. Durch Züchtungen wurde sie zur Sumpfpflanze, heute wird zu 80% so genannter Nassreis angebaut. Unter idealen klimatischen Bedingungen in heissem, feucht-tropischem Klima sind bis zu 3 Ernten pro Jahr möglich. Ab jeder Pflanze können zwischen 50 und 300 Reiskörner geerntet werden. Charakteristisch sind die Terrassenfelder in China und Thailand – hier wird Reis noch hauptsächlich von Hand gepflanzt und geerntet. Nach der Aussaat werden die Terrassen bis zum Erreichen der Blüte geflutet und erst vor der Ernte wieder trocken gelegt.
Ernte und Verwendung
Reis ist ein Hauptnahrungsmittel – über die Hälfte der Weltbevölkerung isst täglich Reis. In einigen Ländern macht Reis etwa 4/5 des gesamten Essens aus. So erstaunt es nicht, dass 2009 die Weltproduktion bei 678.7 Millionen Tonnen lag. Fast 50% davon wurden in China und Indien geerntet.
Die Bedeutung von Reis zeigt sich in China auch im Sprachgebrauch. So wird zB ‚Essen’ mit ‚Reis’ gleichgesetzt. Die Chinesen essen im Durchschnitt doppelt so viel Reis wie die Japaner.
Der Erfolg dieser Pflanze liegt auch in ihrem Nährwert: Mit einem Kohlenhydratgehalt durch Reisstärke von 78.6 Gramm in 100 Gramm Weissreis überrundet das kleine Reiskorn auch Teigwaren, Kartoffeln und Mais. Allerdings fehlten früher wichtige Stoffe wie zB Vitamin B1. Durch neue Züchtungen ist der Gehalt von Vitamin B1 gestiegen und wird durch weitere Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor, Kalium, Niacin und Aminosäuren ergänzt.
